Unser pädagogischer Ansatz basiert auf der Überzeugung, dass jedes Kind durch seine Neugierde und seinen Forschungsdrang aktiver Mitgestalter seiner Bildung ist und dabei lediglich eine liebevolle Begleitung benötigt, die es in seinen Kompetenzen stärkt und einen reizvollen, aber dennoch behütenden Rahmen schafft, sodass sich das Kind vertrauensvoll seiner Umwelt zuwenden kann. Wir arbeiten nach dem situativen Ansatz, was meint, dass wir durch sorgfältige Beobachtung und Interaktion mit den Kindern ihre Bedürfnisse und Interessen wahrnehmen und Bildungsangebote, Projekte und Aktivitäten im Tagesablauf danach ausrichten, was sie gerade beschäftigt. Durch diese Lebensnähe und Alltagsorientierung schaffen wir die Möglichkeit für nachhaltiges Lernen, da Lerninhalte nur dann dauerhaft aufgenommen werden können, wenn Interesse und Motivation für die Wissensaufnahme besteht. Dabei stehen folgende Schwerpunkte im Zentrum unserer Arbeit als Tagespflegepersonen:

Familiennähe

Kinder brauchen Familie. Sie brauchen Beschützer, Vorbilder, Wegbegleiter und konstante, liebevolle Vertrauenspersonen – eine Basis für gesunde Entwicklung eben. Deshalb orientiert sich die Tagespflege in ihren Abläufen und Ansätzen stark am normalen Alltag einer Familie. Wir möchten hier ein zweites Zuhause bieten, in welchem sich euer Kind geborgen und angenommen fühlt und nebenbei die Strukturen eines „normalen“ Alltags festigen und verinnerlichen darf. Das schafft Verlässlichkeit. Und Verlässlichkeit gibt Kindern Orientierung und ein Gefühl von Sicherheit und Zuversicht.

Bedeutung für den Alltag:

Euer Kind soll sich fühlen wie daheim. Hier ist Platz zum Spielen, Toben, Ausprobieren, Kuscheln und Wachsen, integriert in einen ganz normalen Alltag, bei dem wir alle zusammenhelfen – immer im Rahmen der jeweiligen Fähigkeiten. Die Kinder werden in alle Abläufe miteinbezogen und erkennen so Ursprünge und Zusammenhänge, z. B.: Wie entsteht der Tee, den wir trinken? Wie kann einfaches Wasser durch den Zusatz getrockneter Kräuter und Früchte einen völlig anderen Geschmack annehmen? Wie verändert sich der Geruch und der Geschmack durch den Prozess des Aufbrühens? Warum muss er erst etwas abkühlen, bevor wir ihn trinken können? Welcher Kraftaufwand ist nötig, um ihn aus der Kanne zu gießen und wie viel Feingefühl ist nötig, um ihn aus dem Becher zu trinken, ohne alles zu verschütten? Für uns sind die Antworten auf diese Fragen selbstverständlich, da wir die nötigen Erfahrungen bereits sammeln und speichern durften. Für ein kleines Kind sind es wichtige Erkenntnisse, die ihm ganzheitliches Lernen ermöglichen.

Beziehungsarbeit

Die Beziehung ist die Grundlage allen Handelns in einer Gemeinschaft. Speziell in der Arbeit mit Kleinkindern ist eine vertrauensvolle Beziehung unerlässlich für jede weitere Form der Interaktion – von Anfang an. Deshalb legen wir großen Wert auf eine kindorientierte Eingewöhnung. Der Ablöseprozess von den Eltern erfolgt schrittweise und das Kind kann in seinem Tempo Vertrauen zu uns und zu der Gruppe aufbauen. Ist das geschehen, liegt damit der Grundpfeiler für alles Weitere. Durch den familiären Rahmen und die kleine Gruppengröße bleibt viel Raum, um die entstandene Beziehung zu pflegen und zu erhalten. Dabei sind folgende Punkte unsere Hauptaufgaben: Emotionale Zuwendung, Vermittlung eines Gefühls von Sicherheit, Stressreduktion und die Unterstützung beim Explorieren – immer geprägt von Wertschätzung und Akzeptanz.

Bedeutung für den Alltag:

Wir lernen euer Kind kennen, bauen durch Spielangebote, soziale Interaktion und das Angebot unserer Nähe eine Beziehung zu ihm auf und sind ihm liebevolle, unterstützende Bezugspersonen, auf die es sich verlassen kann. Wir sind Spielpartnerin, starke Schulter, Mitentdeckerin, Rückhalt und humorvolle Verschworene zugleich.

Bedürfnisorientierung und Selbstbestimmung

Kinder, die von Anfang an erfahren, dass ihre wichtigsten Bedürfnisse gestillt -, ihre Grenzen respektiert und gewahrt werden und ihren Wünschen Gehör geschenkt wird, lernen, dass sie etwas in dieser Welt bewirken können. Sie sollen sich, getrieben von ihrer inneren Motivation, ausprobieren dürfen. So entwickeln sie Problemlösefähigkeit, aber auch Frustrationstoleranz und einen angemessenen Umgang mit Erfolgen und Misserfolgen. Außerdem erleben sie logische Konsequenzen, die auf ihr Tun folgen.

Bedeutung für den Alltag:

Wir möchten, dass sich euer Kind so wohl und sicher in unserer Obhut fühlt, dass es sich uns öffnet, uns zeigt, was es möchte und was nicht. Unsere Aufgabe ist es, das Kind dabei zu unterstützen, seine Vorlieben und auch Grenzen kennenzulernen, zwanglos. So muss beispielsweise kein Kind etwas essen, das ihm nicht schmeckt oder gar aufessen, wenn es schon satt ist. Auch orientieren wir uns am Schlafbedürfnis jedes Kindes oder seinem Entwicklungsstand beim Thema „Sauberwerden“. Wir arbeiten so individuell es nur möglich ist – euer Kind soll sich ausprobieren und auch seine Grenzen ausloten dürfen. Das ist wichtig und gesund.

Partizipation und demokratische Teilhabe

Wir sind alle Teil einer Gemeinschaft. Kinder wollen sich von Anfang an an dieser Gemeinschaft beteiligen – ihren Teil beitragen. Die Möglichkeit dazu wird ihnen leider nur allzu oft genommen, weil ihr „Beitrag“ meist nicht in unsere schnelllebige Gesellschaft passt, in welcher alles effizient und in möglichst kurzer Zeit geschehen soll. Das führt dazu, dass die Bereitschaft, seinen Teil leisten zu wollen, mit der Zeit immer mehr abnimmt. Wir möchten hierfür Raum geben. Unbenommen von der Selbstbestimmung eines jeden Einzelnen, ist es für ein gelungenes Bestehen einer Gemeinschaft außerdem unerlässlich, miteinander zu kooperieren, gemeinsam Entscheidungen zu treffen, Kompromisse einzugehen, Rücksicht aufeinander zu nehmen und so Demokratie zu leben.

Bedeutung für den Alltag

Wir beziehen euer Kind im Rahmen seiner Möglichkeiten bei der Gestaltung des Tagesablaufs aktiv mit ein und führen es an das Leben in einer Gemeinschaft heran, in der jeder das Gefühl von Eingebundenheit und Bedeutung erleben darf. Möchte ein Kind beispielsweise beim Tischdecken helfen oder beim Leeren der Geschirrspülmaschine? Welche Lieder möchten wir singen? Welche Spielplätze wollen wir besuchen? Möchten wir gerade toben oder lieber in Ruhe etwas malen? So gibt es schon bei den Kleinsten unzählige Möglichkeiten zur Mitbestimmung und Teilhabe.

Ressourcenorientierung und Selbstständigkeit

Stärken stärken, Schwächen schwächen. Wir sehen jedes Kind grundsätzlich als kompetenten Menschen und möchten ihm die Chance geben, diese Kompetenzen wo es nur geht einzubringen und weiterzuentwickeln. Ein Kind, das weiß, dass es etwas selbst kann und das spürt, dass es genau da abgeholt wird, wo es in seiner Entwicklung steht, lernt seine Fähigkeiten zum Einen besser kennen und zum Anderen lernt es, sie effektiv zu nutzen. Dadurch entsteht sein Persönlichkeitsprofil und ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen.

Bedeutung für den Alltag:

Unsere Aufgabe ist es, strukturiert zu beobachten und zu erkennen, wo euer Kind in seiner Entwicklung steht und wo seine Stärken liegen. Diese Stärken darf es, so oft es möglich ist, einbringen. Ein Kind, das Vertrauen in seine Fähigkeiten hat, schafft es viel leichter, auch mögliche „Entwicklungsbaustellen“ anzupacken. Generell soll euer Kind so selbstständig agieren dürfen wie es ihm möglich ist. Dinge, die uns unwichtig oder nebensächlich erscheinen, können bei einem Kind ein großes Gefühl von Stolz hervorrufen. Angefangen vom koordinierten Loslassen und Greifen von Gegenständen („Bitte-Danke-Spielen“) über selbstständiges Einschöpfen von Essen in den Teller bis hin zum eigenständigen Anziehen der Matschkleidung – es sind schon die kleinen Dinge, die zählen, und die wollen gesehen werden. Jedes Elternteil kennt dieses stolze Lachen des eigenen Kindes, wenn es etwas selbst geschafft hat. Dieses Lachen soll euer Kind, so oft es nur möglich ist, daran erinnern, wie viel Potenzial in ihm steckt.

Ganzheitliches Lernen

Leben und lernen mit allen Sinnen. Kinder lernen ganzheitlich und sammeln so Eindrücke, die sie dann dauerhaft speichern können. Woran liegt‘s? Ganz einfach: das menschliche Gehirn lernt so am besten. Also lassen wir die Kinder doch einfach selbsttätig werden. Lassen wir sie forschen, entdecken und beGREIFEN.

Bedeutung für den Alltag:

Wir nehmen uns die Zeit, um uns selbst, Gegenstände und unsere Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen und auszuprobieren. Wie sieht unsere selbstgemachte Knete aus? Wie fühlt sie sich an? Ist sie weich oder hart, rau oder glatt? Wie riecht oder schmeckt sie? Wie klingt es, wenn man sie drückt oder auf den Tisch fallen lässt? Wie fest muss man die Hand schließen, um sie zu halten? Wie schwer ist sie? Wie lässt sie sich benutzen? Kann man sie rollen oder falten? Welche Formen kann sie annehmen? So viele Erfahrungen wollen gesammelt werden. Wir schaffen Anreize und motivieren eure Kinder, ihre Umgebung aktiv zu erkunden.

Vielfalt als Chance

Wir haben das Glück in einer Gesellschaft zu leben, in welcher jeder Mensch einen Platz und den selben Wert hat, unabhängig von Religion, Herkunft, Geschlecht und davon, wen er liebt. Ein Baby kennt keine Vorurteile. Diese entstehen erst durch Erziehung und falsche Rollenvorbilder und Einflüsse. In der Tagespflege sollen eure Kinder deshalb einen toleranten und wertschätzenden Umgang miteinander vermittelt bekommen und Vielfalt als Selbstverständlichkeit erleben.

Bedeutung für den Alltag:

Wir leben unseren Tagespflegekindern vor, dass es normal ist, verschieden zu sein und dass wir von unseren Unterschiedlichkeiten profitieren und daran wachsen können. Hier werden „Andersartigkeiten“ nicht stigmatisiert, sondern als etwas Selbstverständliches integriert und dürfen ausgelebt werden. Dabei werden Unterschiedlichkeiten bei Interesse besprochen und erforscht, aber der Fokus liegt auf unseren Gemeinsamkeiten. Ganz wichtig: Wir erziehen frei von Rollen- und Geschlechterklischees. Es gibt nämlich keine „Mädchen- oder Jungenfarben und -spielzeuge“ oder „Frauen- und Männeraufgaben“. Aus all diesen Gründen ist hier kein Platz für Diskriminierung und Ausgrenzung jeglicher Art.

Wir möchten mit unserer Arbeit unterschiedlichste Bildungsbereiche bedienen und setzen uns dabei folgende Ziele:

Stärkung des Bindungsverhaltens

Euer Kind entwickelt eine zusätzliche sichere Beziehung zu uns als Bezugspersonen, neben der Bindung zu den Eltern und lernt dadurch, dass es möglich ist, auch zu anderen Menschen Vertrauen aufzubauen.

Stärkung der emotionalen und sozialen Kompetenzen

Euer Kind hat Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten, agiert im Rahmen seines Entwicklungsstandes selbstständig und erwirbt durch das Leben in der Gruppe wichtige soziale Fähigkeiten wie Rücksichtnahme, Kooperation oder den Aufbau erster Freundschaften. Es entwickelt ein positives Selbstkonzept und ein Wertesystem geprägt von Toleranz und Wertschätzung.

Stärkung der kommunikativen Kompetenzen

Euer Kind kann seine Gefühle und Bedürfnisse zunächst nonverbal oder in seiner ganz eigenen Sprache äußern. Durch ältere Kinder und uns als Sprachvorbilder sowie den Einsatz unterschiedlicher Medien wie Bilderbüchern, Fingerspielen, Musik, aber auch durch alltagsintegrierte Sprachförderung erwirbt es nach und nach einen immer größeren Wortschatz, um sich auszudrücken und so auch beispielsweise Konflikte verbal lösen zu können.

Stärkung der körperbezogenen Kompetenzen

Euer Kind hat ein Gespür dafür, was ihm gut tut und erwirbt Fertigkeiten zur Pflege seines Körpers. Es entwickelt ein Körpergefühl und stärkt seine Muskeln und seine Koordination durch das Sammeln von Bewegungserfahrungen unterschiedlichster Art – in der Tagespflege, aber auch im Freien. Es erfährt auch die Wichtigkeit von Ruhe und Entspannung für den Körper. Essen wird als Genuss mit allen Sinnen erlebt.

Stärkung der kognitiven und lernmethodischen Kompetenzen

Euer Kind entwickelt eine differenzierte Wahrnehmung durch die Möglichkeit zum freien Erforschen und Gestalten. So lebt es seine Kreativität aus, lernt Probleme zu lösen und erkennt die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung. Es sammelt viele Informationen und Eindrücke, wodurch sein Gedächtnis reift und die Denkfähigkeit verbessert wird.

Die Tagespflege im Mehrgenerationenhaus wurde von 2012 bis 2014 generalsaniert. Es entstanden moderne, kindgerechte Räumlichkeiten – maßgeschneidert auf die Arbeit der Tagespflege und natürlich kindersicher. Sie beinhalten Platz für 10 Kinder und setzen sich folgendermaßen zusammen: Neben einem großen Bad mit Kindertoilette und einem Wickeltisch, bietet eine schöne Garderobe im Eingangsbereich jedem Kind einen festen Platz, an dem es Rucksäcke, Gebasteltes und seine Kleidung verstauen kann. Das Herzstück der Tagespflege bildet ein großer Gruppenraum, der mit Tischen und Stühlen und entsprechenden Themenecken zum Spielen, Kuscheln und Essen einlädt. Der Raum ist der 3. Erzieher, deshalb werden die Themenecken nach den aktuellen Bedürfnissen der Kinder eingerichtet oder bieten einfach Möglichkeit zur Gestaltung und Entfaltung der Kreativität. Im Gruppenraum ist zudem eine große Küche integriert. Falls wir einmal gemeinsam kochen möchten, lässt es die offene Gestaltung mit Blick zum Spielbereich zu, auch die Kinder, die vielleicht lieber spielen möchten, beim Kochen im Blick zu behalten. Der angrenzende Multifunktionsraum wird je nach Tageszeit als Bewegungs- oder als Schlafraum genutzt. Es gibt also genug Platz für Angebote jeglicher Art und Raum, um sich auszuleben. Des Weiteren gehört eine kleine Außenfläche mit Sandkasten zur Großtagespflege. Ein großer Krippen-Kinderwagen ermöglicht uns aber auch Ausflüge zu den Spielplätzen und anderen schönen Orten in der Umgebung.

Die Eingewöhnung in die Gruppe erfolgt schrittweise, gemeinsam mit euch und eurem Kind. Dafür steigern wir langsam die Aufenthaltsdauer in unseren Räumlichkeiten und geben dem Kind Zeit, sich an die Gruppe, die Umgebung und an uns als neue Bezugspersonen zu gewöhnen. Nach und nach nehmen wir immer mehr Kontakt zu ihm auf und bieten uns als Spielpartnerinnen an, mit dem Ziel, dass euer Kind Vertrauen zu uns gewinnt und sich zunehmend so weit von euch löst, dass ihr den Raum verlassen könnt. Die Phasen, in denen ihr das tut und wieder zurückkommt, um euer Kind abzuholen, werden ebenfalls schrittweise ausgedehnt. Der komplette Prozess wird an die Bedürfnisse des Kindes angepasst, denn eine sanfte Eingewöhnung stützt sich auf 2 Säulen: Behutsamkeit und Bezugspersonen. Deshalb ist der Zeitraum, der für eine gelungene Eingewöhnung nötig ist, völlig individuell und kann nicht pauschal festgelegt werden. Wir empfehlen grundsätzlich aber mindestens 4 Wochen einzuplanen, bis das Kind die volle Buchungszeit in der Gruppe alleine bewältigen kann.

Wir gewöhnen nach dem Berliner Modell ein, welches folgenden Ablauf vorsieht:

Grundphase:

  • Mutter/Vater kommt zusammen mit dem Kind in die Kindertagespflege, beide bleiben ca. eine Stunde
  • In den ersten drei Tagen erfolgt kein Trennungsversuch
  • Aufgabe der Eltern: „sicherer Hafen“ für das Kind sein

Erster Trennungsversuch (etwa ab dem 4. Tag):

  • Einige Minuten nach der Ankunft verabschiedet sich das Elternteil vom Kind, verlässt den Raum und bleibt in der Nähe – max. Trennungszeit: 30 Minuten
  • Ziel: vorläufige Entscheidung über die Dauer der Eingewöhnungsphase je nach Wohlbefinden des Kindes
  • Erster Trennungsversuch erfolgt nie nach einem Wochenende

Stabilisierungsphase (zwischen einer und vier Wochen):

  • Die Zeiträume ohne Mutter/Vater werden vergrößert
  • Elternteil bleibt in der Nähe
  • Erst wenn sich das Kind von der Tagesmutter nach der Trennung trösten lässt, werden die Zeiträume ohne Mutter/Vater vergrößert

Schlussphase (ca. zwei Wochen):

  • Mutter/Vater hält sich nicht mehr in der Nähe auf, ist jedoch jederzeit telefonisch erreichbar, falls die Tragfähigkeit der neuen Beziehung zur Tagesmutter noch nicht ausreicht, um dem Kind in herausfordernden Situationen Rückhalt zu geben

Grundsätzlich ist uns wichtig, dass sich euer Kind im Tagesablauf orientieren kann. Das ist vor allem für Kleinkinder von großer Bedeutung, um ein Sicherheitsempfinden entwickeln zu können. Deshalb gibt es feste zeitliche Abfolgen. Dabei werden Übergänge an Rituale geknüpft und bilden für die Kinder so Brücken zwischen den jeweiligen Handlungen. So wird beispielsweise die Aufräumzeit von unserem Aufräumlied eingeleitet und die Kinder wissen sofort, dass wir nun unser Spiel beenden und aufräumen, weil wir danach zu Mittag essen möchten. Ein Tag bei den WUNderlinos bietet einen angemessenen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Aktivität und Ruhe. Bei der Auswahl der Aktivitäten richten wir uns nach den Bedürfnissen der Kinder. Eine große Bedeutung kommt dabei immer auch dem freien Spiel zu, weil es die natürlichste Form für soziales Lernen ist und unendlich viele Bildungserfahrungen ermöglicht. Gewickelt wird immer nach den Mahlzeiten und natürlich bei Bedarf.

Ankommen

Ihr kommt entspannt bei uns an und wir nehmen euer Kind in Empfang. Erzählt uns bitte in dieser Bringsituation, falls es irgendwelche besonderen Vorkommnisse gab und wie die Tagesform eures Kindes ist, damit wir bestmöglich auf seine Stimmung eingehen können. Kommunikation ist das A und O in der Erziehungspartnerschaft. Für die Verabschiedung von eurem Kind hat sich vielleicht in der Eingewöhnung ein Ritual entwickelt, auf das ihr zurückgreifen könnt.

Morgenkreis mit gemeinsamen Singen und Spielen

Wir begrüßen uns als Gruppe, finden heraus wie es uns geht und singen gemeinsam oder haben Spaß bei Finger- und Kreisspielen.

Gemeinsames Frühstück

Nach dem Morgenkreis frühstücken wir gemeinsam. Danach können wir gestärkt in den Tag starten.

Aktionszeit

Im Anschluss haben wir Zeit für Freispiel, Spaziergänge, Spielplatzbesuche, Kreativ-Angebote und alles, worauf wir eben gerade Lust haben. Danach räumen wir gemeinsam unseren Spielbereich auf.

Mittagessen

Eingeleitet von einem gemeinsamen Tischspruch gibt es Mittagessen. Hierbei ist uns eine ausgewogene Ernährung sowie die Verwendung von qualitativ hochwertigen und vor allem frischen Produkten sehr wichtig. (Die Kosten hierfür sind im monatlichen Elternbeitrag bereits enthalten.)

Ruhephase

Wir machen es uns gemütlich, schauen vielleicht noch ein Buch an oder hören entspannende Musik und die Kinder, die müde sind, können nun ihren Mittagsschlaf halten. Die wachen Kinder können sich entweder mit hinlegen und ausruhen oder aber etwas Ruhiges im Gemeinschaftsraum spielen.

Abschiedsritual und Abholzeit

Je nachdem wie lange die Kinder schlafen und wie lange sie da sind, haben wir vielleicht noch Zeit für Freispiel und für einen kleinen Abschiedskreis. Im Anschluss beginnt auch schon die Abholzeit. Ihr bekommt von uns alle für euch wichtigen Informationen über den Tag eures Kindes. Danach freuen wir uns einfach wieder auf den nächsten gemeinsamen Tag.

Eine gelungene Erziehungspartnerschaft ist vor allem gekennzeichnet durch einen regelmäßigen Austausch. Um bestmöglich auf aktuelle Situationen und Besonderheiten bei euch zu Hause oder bei uns in der Tagespflege reagieren zu können, eignen sich vor allem die Bring- und Abholsituationen. Sollte es allerdings ein Thema geben, das mehr Zeit in Anspruch nimmt, vereinbaren wir dafür ein separates Gespräch, um ihm die Aufmerksamkeit schenken zu können, die es benötigt. Für allgemeine Informationen erhaltet ihr Elternbriefe oder E-Mails. Auch gemeinsame Elternabende sind, wenn sie von der Elternschaft erwünscht sind, möglich. Unser Verständnis von einer funktionierenden Erziehungspartnerschaft setzt sich aus folgenden Grundsätzen zusammen:

Das Wohl des Kindes steht immer im Vordergrund

Euer Kind wird in seiner Individualität wahrgenommen und geachtet. Eltern und Tagespflegeperson betrachten sich gegenseitig als Experten und sind keine „Konkurrenten“. Dabei ist ganz wichtig: Es geht niemals um Bewertung. Es geht immer um eine konstruktive Zusammenarbeit, bei der wir gemeinsam Situationen analysieren, Wege und Lösungen suchen und Zielvereinbarungen zum Wohle eures Kindes treffen.

Regelmäßiger und ehrlicher Austausch ist der Nährboden einer intakten Erziehungspartnerschaft

Wir bleiben in Kontakt und sprechen miteinander. Auch mögliche Probleme werden direkt angesprochen. Die Grundlage eines jeden Gesprächs ist immer der gegenseitige Respekt und eine sachliche Gesprächsebene.

Transparenz, Offenheit und Vertrauen sind unerlässlich

Die Erziehungsarbeit der Tagespflege, aber auch die der Familie wird für die jeweils andere Partei nachvollziehbar und verständlich kommuniziert. Manchmal ist es wichtig/notwendig, sich als Elternteil in die Lage des Fachpersonals hineinzuversetzen und umgekehrt, um zu gegenseitigem Verständnis zu gelangen.

Erziehungsarbeit ist ein Prozess, nichts Statisches

Es geht nicht darum, sich nur punktuell auszutauschen und zusammenzuarbeiten. Die Erziehungspartnerschaft ist, wie die Erziehungsarbeit selbst, ein gemeinsamer Weg, auf den man sich einlässt und zusammen wächst.